Der Frühling startet gerade voll durch und die heimischen Ackerkulturen stehen in den Startlöchern. Auf den Feldern sind nun vielerorts wieder landwirtschaftliche Maschinen bei der Arbeit zu sehen, unter anderem Schlepper mitsamt Düngerstreuern, die auf den Feldern Mineraldünger ausbringen.

Dünger war schon immer wertvoll und teuer, aktuell sind die Preise jedoch aus den bereits bekannten Gründen am Energie- und Rohstoffmarkt in noch nie dagewesene Höhen gestiegen. Aber auch aus Klimaschutzgründen und im Sinne der Ernährungssicherung ist es sinnvoll, den Dünger bestmöglich zu verteilen und mit den eingesetzten Betriebsmitteln den besten Ertrag zu erzielen.

Im Rahmen des Projektes „NKI: KlimaBauern – Landwirtschaft macht Klimaschutz“ des Bauernverbandes Nordostniedersachsen e.V. (BVNON) konnten deshalb Landwirte aus unserer Region in der vergangenen Woche noch einmal an drei Terminen vertiefen, wie man Düngerkörner optimal über das Feld verteilt. In Quickborn (Landkreis Lüneburg), Zernien (Landkreis Lüchow-Dannenberg) und Holdenstedt (Landkreis Uelzen) kamen über 40 Interessierte zusammen, um sich weiterzubilden.

Auf die Qualität kommt es an

 

Referent Ulrich Lossie (DEULA-Nienburg), selbst Landwirt, erläuterte mit kurzweiligen Ausführungen, wie man den Dünger auf der Fläche gleichmäßig und gut verteilt, worauf es beim Düngerkauf zu achten gilt und wo man etwaige Fehler nicht mit dem Auge sieht. So sind zum Beispiel Verteilfehler meist zu spät oder nur aus der Luft sichtbar, sie können jedoch unnötige Kosten verursachen. Überlappungen und Lücken waren und sind ebenfalls Kostentreiber.

Nur wer guten und wenig umgelagerten Dünger kauft, kann diesen auch gleichmäßig streuen, mahnte Lossie. Steigt der Bruch- oder Staubanteil durch häufiges Umlagern oder Fehler bei der Einlagerung, so wird ein gleichmäßiges Verteilen unmöglich. „Staub kann kein Zentrifugal-Streuer der Welt genau verteilen“, so Lossie, „Kaufen Sie daher Ihren Dünger mit der gleichen Sorgfalt, wie Sie ihren Traktor kaufen.“

 

Mit Matten und Schalen Verteilung messen

 

Beim praktischen Teil am Nachmittag zeigte sich, wie gut die eigens mitgebrachten Streuer den Dünger verteilen konnten. Hierzu legten die Teilnehmer Schalen und Matten aus, um die Körner über die Breite des Streuens aufzufangen und die Verteilung zu messen. Neben Matten, die per Foto-App ausgewertet wurden, gab es unterschiedliche Schalen, die die Verteilung per Volumen oder Masse wiedergaben. „Durch einfachste Maßnahmen kann man so schnell die Verteilung kontrollieren. Das ersetzt aber nicht die Kontrolle mit aufwendigeren Messungen, sprich Schalen“, so Christoph Schink aus Zernien, einer der gastgebenden Betriebsleiter. Wer Feintuning betreiben will, muss aber auch schnell eine halbe Stunde Zeit investieren.

 

Zufriedene Teilnehmer

 

Der Tag hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch für Thorsten Riggert, selbst Landwirt und BVNON-Vorsitzender: „Selbst bei guter Technik konnte jeder der Teilnehmer etwas mitnehmen von diesem wertvollen Seminar.“

„Düngemittel sind teure und sensible Betriebsmittel, die strengen Kontrollen und Aufzeichnungspflichten unterliegen. Die Veranstaltung schärfte noch einmal, was besser laufen kann. Die Überprüfung des Streubildes muss man in das richtige Maß bringen. Eine gleichbleibende Düngerqualität hilft dabei natürlich“, meint auch Berufskollege Jens Uffmann, der mit der DahLand GbR einer der Gastgeber war.

„Die Düngung ist ein Rad im Getriebe hin zu einer besseren Klimaeffizienz“, resümiert Claas Steinhauer. „Dass daran viele Landwirte interessiert sind, hat sich hier einmal mehr gezeigt“, freut sich der Projektleiter.

 

Herzlicher Dank gilt auch den gastgebenden Betrieben:

Der DahLand GbR aus Quickborn, den Herren Schink, Fürch und von der Brelie und der Familie Timm aus Holdenstedt.