Aktueller könnte die Diskussion kaum sein. Am 16. Dezember fand die Auftaktveranstaltung für das Projekt „NKI: Klimabauern – Landwirtschaft macht Klimaschutz“ in Uelzen statt. Das Projekt verfolgt das Ziel, eine landwirtschaftliche Klimaschutzberatung aufzubauen und so den Beitrag der Landwirtschaft am Klimaschutz zu erhöhen. Gefördert wird das Projekt daher vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Dass der Bauernverband Nordostniedersachsen e.V. (BVNON) als Veranstalter damit einen Nerv bei den Landwirten getroffen hat, zeigte sich an der beachtlichen Teilnehmerzahl. Etwa 80 Landwirte hatten sich in der Deutschen Eiche in Uelzen eingefunden, um den Ausführungen zu folgen.

Als Hauptreferent stellte Prof. Dr. Heinz Flessa die Quellen und Minderungsmöglichkeiten von Treibhausgasen in der deutschen Landwirtschaft vor. Als Leiter des Instituts für Agrarklimaschutz am Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei, dem Johann Heinrich von Thünen-Institut, ist er ein ausgewiesener Experte in Sachen Landwirtschaft und Klimaschutz. In einigen Bereichen wurde bereits etwas erreicht, man müsse zur Zielerreichung jedoch noch darüberhinausgehende Maßnahmen ergreifen. Weiter führte Herr. Prof. Dr. Flessa aus, dass die politischen Ziele eine Herausforderung für die landwirtschaftlichen Betriebe darstellten: „Es gibt viele Möglichkeiten, Treibhausgase zu reduzieren. Einige sind umsetzbar, andere können viele Betriebe ohne Unterstützung nicht stemmen.“

Als weiterer Referent stellte Hendrik Gelsmann-Kaspers, Umweltreferent vom Landesbauernverband Landvolk Niedersachsen e.V., aktuelle politische Entwicklungen im Zuge der Klimaschutzdiskussion vor. Er stellte dar, dass zwar einige ordnungsrechtliche Vorgaben von der Politik gemacht seien, einzelne Entwicklungen aber auch eine Chance für die deutsche Landwirtschaft bieten könnten, wenn man mit geeigneten Vorschlägen und Maßnahmen darauf antworte.

Claas Steinhauer stellte anschließend den Anwesenden das Projekt des BVNON vor. Es gehe darum, eine Klimaschutzberatung aus dem Berufsstand heraus zu entwickeln. Glaubwürdigkeit und Transparenz seien dabei sehr wichtig, weshalb mit einem online einsehbaren Standard, dem „Berechnungsparameter Klimagasbilanzierung“ (BEK), gearbeitet werde, um den CO2-Fußabdruck der einzelnen landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu berechnen. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Während dieser Zeit werden zehn Betriebe beraten und bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützt. „Schon jetzt ist klar, dass mehr als ausreichend Betriebe Interesse haben, teilzunehmen. Ich freue mich bereits darauf, mit Hilfe des Projektes zu zeigen, dass unsere Landwirte bereit sind, Klimaschutz proaktiv anzugehen“, so Claas Steinhauer.