Wie kann man Diesel sparen, Körnerverluste geringhalten und schont dabei noch das Klima? Dies waren die Fragestellungen, die Landwirtinnen und Landwirte bei Seminaren des Bauernverbands Nordostniedersachsen e.V. (BVNON) genauer betrachteten. Im Rahmen des Projektes „NKI: KlimaBauern – Landwirtschaft macht Klimaschutz“ bot der BVNON Seminare an drei Standorten zum Thema Mähdruschoptimierung an. Ziel ist es, Verluste beim Mähdrusch niedrig zu halten und gleichzeitig Diesel einzusparen.

Welche Einstellungen hierfür sinnvoll sind, diskutierten Teilnehmende und Referenten der DEULA Nienburg einen Tag lang intensiv. Anhand zweier Mähdrescher zeigten die Referenten Henrik Blöthe und Kai Borgmann (DEULA), welche Einstellungen vorzunehmen sind, um den Mähdrescher effektiv auszulasten und so die wenigen Tage, die man zur Ernte hat, bestens auszunutzen. Trockenes Getreide kann Geld und Trocknungskosten sparen. Wenn aber der Regen kommt, müsse man eventuell auch Kompromisse eingehen, so Henrik Blöthe.

Kai Borgmann erläuterte, wann Messer zu tauschen sind. Nicht nur beim Schneidwerk, auch am Ende des Mähdreschers, wo das Stroh klein gehäckselt wird, könne man durch scharfe Messer Kraft und Diesel sparen. Anhand des Lackabriebs sind Einstellungen für den Fachmann schnell erkennbar. Beim Blick auf die Haspel am Schneidwerk des Mähdreschers erkannte Kai Borgmann sofort: „Hier ist jemand gefahren, der versteht, was er tut.“ An anderen Stellen fanden die Referenten Optimierungsbedarf. Gerade das Thema Logistik, d.h. wie das Korn vom Feld zum Lager kommt, ist sehr individuell.

Die unterschiedlichen Druschsysteme am Markt wurden mindestens genauso akribisch diskutiert. Hierbei gilt es, betriebsindividuell zu schauen und Vor- und Nachteile abzuwägen: Welche Leistung brauche ich, wie viele Tage habe ich für meine Fläche zur Ernte und brauche ich das Stroh oder belasse ich es auf dem Feld.

Die Teilnehmenden gaben durchweg ein positives Feedback zu den Anregungen und machten deutlich, dass sie diese bei den Maschineneinstellungen im Rahmen der bevorstehenden Ernte umsetzen werden. Durch die drei Seminare mit jeweils knapp 20 Teilnehmern ergibt sich in diesem Jahr ein effizienterer Mähdrusch auf mehr als 7000 Hektar. Legt man dabei eine Dieselersparnis von nur einem Liter je Hektar zugrunde, werden rechnerisch mehr als zwischen etwa 25t CO2 eingespart.

Projektleiter Claas Steinhauer vom BVNON, zeigte sich am Ende der Seminarreihe ebenfalls sehr zufrieden: „Wir hoffen, dass sich rumspricht, wie wertvoll so ein Seminar sein kann. Wir werden demnächst darüber hinaus Dieselsparseminare und Seminare zum optimalen Einstellen eines Düngerstreuers anbieten. Damit möchten wir zeigen, dass jeder Betrieb praktische Stellschrauben für den Klimaschutz hat und der effiziente Umgang mit sämtlichen Produktionsfaktoren und Betriebsmitteln ein Teil der Lösung ist“.

 

Die Termine waren:

  1. Juni, 9 bis 16 Uhr

Maschinenhalle der Dahland GbR

Bleckeder Straße 16

21368 Dahlenburg OT Quickborn

 

  1. Juni, 9 bis 16 Uhr

Maschinenhalle Gut Hagen Agrar KG

Gut Hagen I

29456 Hitzacker

 

  1. Juni, 9 bis 16 Uhr

Maschinenhalle Timm

Schloßstraße 1

29525 Uelzen OT Holdenstedt